Mit Umweg durch die Wüste nach Yazd

Wir erreichen Na´in gegen Abend und versuchen unser Glück beim ersten Stellplatz. Ein Parkplatz am Hotel mit Dusche klingt ja nicht verkehrt. Obwohl andere Reisende, die wir unterwegs getroffen haben, noch vor einigen Wochen hier waren, scheint diese Option nicht mehr zu existieren. Der Parkplatz wird uns für 10 Dollar angeboten, allerdings ohne Dusche. Das ist dann doch etwas unverschämt. Stattdessen stellen wir uns auf den Parkplatz vor der Freitagsmoschee und genießen in einem Restaurant in der Nähe ein Abendessen.

Zeitig drehen wir am nächsten Morgen eine Runde durch das kleine Städtchen. Die Vorräte füllen wir im ersten Supermarkt seit einiger Zeit auf und machen uns auf den Weg in die Wüste. Anders als ursprünglich geplant, wollen wir nur eine kleine Runde über Garmeh nach Yazd drehen. Die knapp 1000 km bis Maschhad möchten wir uns dann bei den Temperaturen doch nicht antun.

Auf halbem Weg sehen wir die ersten Dromedare. Auch wenn es doch völlig klar ist, dass wir ihnen irgendwann begegnen, ist es ein schöner Moment. Wir sind mit unserem Auto dorthin gefahren, wo sie in freier Wildbahn leben. Natürlich halten wir an und schießen erst einmal einige Fotos. Bevor es nach Garmeh geht, machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Mesr. Hier soll es eigentlich auch einen schönen Stellplatz in den Dünen geben. Als wir dort sind, ist es allerdings noch recht früh, die Sonne brennt und irgendwie sind wir uns auch nicht sicher bei dem Dünengebiet. Wir haben in unserer Karte Teile als Sperrgebiet eingezeichnet und so fahren wir lieber weiter nach Garmeh. Am Rand der schönen Oase stehen wir in der Nähe der Quelle. Der Genuss wir alleine durch hunderte Fliegen und später dann Mücken getrübt. Die Hitze ist schon am Morgen um sieben Uhr fast unerträglich und auch die Fliegen sind schon wieder wach. Das Frühstück fällt kürzer aus als sonst. Wir füllen unsere Wasservorräte noch schnell an der Quelle auf und machen uns auf den Weg nach Yazd.

Die Fahrt durch die Wüste ist übrigens auf den gut ausgebauten Straßen im Iran gut machbar. Allrad und Bodenfreiheit nutzen wir aktuell ausschließlich um schöne Stellplätze anzufahren. Wer möchte, könnte sich natürlich abseits in den Dünen austoben.

So ist das Stück bis Yazd am Vormittag schnell gefahren und wir kommen zum Mittagessen am Silkroad Hotel an. Der Parkplatz ist nichts besonderes, aber wir können die Duschen und Toiletten kostenfrei nutzen, wenn wir dort frühstücken. Außerdem könnte man kaum zentraler in der Stadt stehen. Nach dem Mittagessen im Hotel trudeln auch die nächsten Reisenden ein. Eine deutsche Gruppe mit zwei LKWs und drei Motorrädern bleibt ebenfalls hier stehen. Wir ruhen uns im schönen Innenhof des Hotels aus und drehen am Abend eine Runde durch die Stadt. Die Sehenswürdigkeiten sind hier schnell abgelaufen, aber die Stadt gefällt sowieso aufgrund ihres alten, ruhigen Charmes. Im Basar entdecken wir schnell wieder eine typische Bäckerei und Frederik muss natürlich das Brot probieren. Mit einem Brot als Wegzehrung geht es weiter durch die Altstadt. Es gibt überall schöne Restaurants, die häufig Dachterrassen haben. Auf einer lassen wir unseren ersten Abend in Yazd ausklingen.

Im Lonely Planet steht in etwa: Walk around the old city and get lost. Genauso machen wir es und genießen zwei schöne Tage mit Adam & Tatjana und Johann & Agnes, die wir dort treffen. Adam und Tatjana sind ein Jahr mit dem Rucksack unterwegs und quasi auf dem Heimweg. Für sie geht es im Sommer Zurück nach Deutschland. Johann und Agnes sind mit ihrem Toyota Bus ebenfalls auf der Seidenstraße unterwegs und haben einen ähnlichen Zeitplan wie wir. Unsere Wege werden sich sicherlich nochmals kreuzen. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Knut (Freitag, 09 Juni 2017 20:30)

    Oh man Ihr beiden, wie ich Euch beneide.. Viel Spaß und eine unfallfreie und abenteuerliche Reise wünschen Knut und silke

  • #2

    Großmama (Montag, 03 Juli 2017 17:09)

    Wo bleiben die Einhaimischen?