Raus aus Istanbul - Gallipoli Halbinsel und der Weg nach Troja

Wir verlassen Istanbul mit einem kleinen Abstecher zu norwegischen Freunden von Monica, die gerade erst einige Monate in Istanbul wohnen. Dann kommt es, wie es kommen muss: wir stecken im Stau. Man hört immer mal wieder verrücktes über den Verkehr in Istanbul. Aber so schlimm haben wir es uns dann doch nicht vorgestellt. Zum Glück haben wir mit unseren Handys noch Datenempfang und fragen Google nach dem schnellsten Weg. Google behauptet doch tatsächlich es sei eine Stunde schneller am gleichen Kreuz dreimal eine Abfahrt zu nehmen, anstatt die direkte Abfahrt auf die Autobahn zu nehmen. Wir überlegen hin und her, ob wir Google tatsächlich Glauben schenken sollen. Natürlich gewinnt Google und wir drehen drei Schlaufen. Alleine dafür brauchen wir ca. 40 Minuten. Wir glauben ja bis heute nicht, dass das schneller war, aber immerhin fährt die Polizei vor uns dieselbe Strecke. Schlussendlich schaffen wir es immerhin nach knapp zwei Stunden endlich aus Istanbul heraus. Dabei waren wir nicht einmal so richtig aus dem Zentrum gestartet. Da soll sich nochmal einer über den Verkehr in München aufregen...

 

Von Istanbul geht es zuerst wieder in westliche Richtung zurück, bevor wir auf die Gallipoli Halbinsel abbiegen. Der Tag neigt sich dem Ende und wir fahren spät Abends über kleine Straßen immer weiter auf die Halbinsel hinaus. Wir sind auf der Suche nach einem Stellplatz, der als „Disused Artillery Emplacement“ in der iOverlander App beschrieben wird. Eine unserer wichtigsten Regeln für die Reise ist die Stellplatzsuche bei Tageslicht. Natürlich haben wir gegen diese Regel schon wieder verstoßen und kommen erst gegen Mitternacht an. Am nächsten Morgen sehen wir dann die halbrunden Fundamente und Mauerreste der Verteidigungsanlagen. Der Platz ist absolut empfehlenswert und bei gutem Wetter könnte man dort auch noch ein oder zwei weitere Tage stehen bleiben. 

Wir machen einen kurzen Abstecher zum Denkmal „Sehitler Abidesi“. Dort laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, für die am 18. März stattfindenden Feierlichkeiten zum Sieg der Schlacht um Canakkale 1915.  Mittags kommt endlich die Sonne raus. Am Hafen von Kilitbahir hängen wir all unsere Sachen in die Sonne, um die Feuchtigkeit aus dem Auto zu bekommen. Mit der Fähre geht es anschließend nach Canakkale, wo wir endlich unsere Kühltruhe und Vorräte bei einem Migros auffüllen. Da wir uns über eine warme Dusche riesig freuen würden, fahren wir zum Campingplatz „Troia Pension and Camping“ von Uran. Das Grundstück liegt direkt an der neugebauten Straße zu den Ruinen von Troja. Wer jetzt jedoch an Lärm und Dreck denkt, liegt falsch. Zu der kleinen Pension gehört ein schöner Garten mit ca. 8 Stellplätzen. Der Ausblick auf die umliegende Hügellandschaft ist absolut beruhigend. Und auch Uran selbst trägt mit seiner entspannten Art und super Englischkenntnissen dazu bei, dass wir uns hier richtig wohl fühlen. Wir genießen den ersten Abend mit selbstgekochtem Essen vor dem Landy und einem gemeinsamen Glas Wein mit Uran.

In der App haben Overlander Stellplätze auf der ganzen Welt eingestellt und bewertet. Wir empfehlen die App weiter. Die Interaktive Nutzung in unserer Szene wird hoffentlich viele weitere Einträge ergeben. Natürlich findet ihr auch auf unserer Homepage die Stellplätze, die wir gerne anderen Reisenden weitergeben wollen.   

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