Sobald wir in Georgien sind, folgen hier die Berichte...
Mit den iranischen Visa in der Tasche verlassen wir Tiflis wieder. Kazbegi bzw. Stepansminda steht noch auf unserer Liste. Der Ort am Fuße des Berges Kazbek wurde vor fast 100 Jahren von Stepansminda in Kazbegi und 2006 wieder in Stepansminda umbenannt. Fast jeder kennt ihn hier aber als Kazbegi. Die georgische Heerstraße führt aus der Talebene bei Gori immer weiter in die Berge hinauf. Bei Gudauri hätten wir vor wenigen Wochen noch Skifahren können. Hinter dem kleinen Bergsport-Dorf geht es wieder bergab, in der Ferne sehen wir schon bald Kazbegi. Bereits durch die Fahrt hier her hatten wir so viele schöne Ausblicke, dass sich der Ausflug gelohnt hat.
Kazbegi ist umringt von Bergmassiven und insbesondere der Kazbek thront imposant vor dem Ort. Wir können von dem Panorama gar nicht genug bekommen.
Wir verlassen die Hauptstadt mit dem Ziel, uns die Weinberge im Osten Georgiens anzusehen und etwas über die traditionelle Weinproduktion zu erfahren. Nach einigen Tagen in Tiflis freuen wir uns außerdem wieder auf den Landy und ein paar ruhige Stellplätze! Kaum haben wir die Hektik der Großstadt hinter uns gelassen, fahren wir wieder auf kleinen Landstraßen durch das hügelige Hinterland. Wir erreichen bereits die ersten Weingüter, entscheiden uns aber zuerst einen Stellplatz für die erste Nacht zu suchen. Am alten Mama Daviti Kloster, oberhalb des kleinen Örtchens Akura, genießen wir die Ruhe. Am nächsten Morgen kommen zwei junge Männer vorbei und zeigen uns ihren Lieblingsplatz hinter dem Kloster mit herrlichem Ausblick in das Tal. Hier sind die beiden schon als kleine Jungs auf die Bäume geklettert, die über den Abgrund wachsen.
Nach den wunderschönen Tagen in den Bergen machen wir uns auf in Richtung Hauptstadt. Wir haben schon soviel schönes von Tiflis gehört, dass die Vorfreude steigt.
Davor wollen wir uns aber noch das Stalin Museum in Gori und die Jvari Kirche anschauen, da diese auf dem Weg liegt. Das Stalin Museum ist leider sehr enttäuschend. Es wird zwar viel über Stalins Leben berichtet, jedoch ist alles nur in georgischer oder russischer Sprache angeschrieben. Lediglich ein paar einzelne Sätze sind für uns ins Englische übersetzt. Das Ganze hinterlässt bei uns auch deshalb einen etwas negativen Eindruck, da Stalin verherrlichend dargestellt wird.
Die Jvari Kirche, die wunderschön auf einem Hügel liegt, gefällt uns da schon viel besser. Trotz des starken Windes genießen wir den Blick ins Tal.
Jetzt wird es aber Zeit nach Tiflis weiterzufahren...
Da in den Bergen schlechtes Wetter vorhergesagt ist, fahren wir zunächst nach Kutaisi. Wir müssen dringend unseren Proviant auffüllen. Im Gegensatz zu der Türkei haben wir in Georgien noch keinen großen Supermarkt gesehen und so beschließen wir auf den örtlichen Markt zu gehen. Seien wir mal ehrlich, eigentlich freut es uns, dass es keine Supermärkte gibt, denn es macht eh viel mehr Spaß auf einem Markt einzukaufen. "Hast du das Brot in der Tüte der Frau gesehen? So eins möchte ich auch haben. Wo gibt es das zu kaufen?", fragt Frederik. So suchen wir unterschiedliche Sachen die wir in fremden Tüten erspäht haben und schlendern sicherlich eine Stunde umher. Wir probieren die lokalen Lebensmittel und diskutieren mit den Verkäufern mit Händen und Füßen. Unsere Sprache und auch Englisch spricht hier kaum jemand, aber das macht nichts. Wir füllen unsere Tüten und kommen glücklich zum Landy zurück.
Von der Grenze sind es nur 15 Kilometer bis nach Batumi. Wir sind noch nichtmals ganz in die Stadt gefahren und schon sind wir begeistert. Die Stadt besteht aus vielen alten Villen - teilweise restauriert, teilweise halb zerfallen - großen Alleen und ein paar neu gebauten modernen Hochhäusern. Eine Mischung, die dieser Stadt besonders viel Charme gibt. Dazu eine sehr lange Strandpromenade und viele Parks.
Wir suchen uns ein gutes Restaurant und genießen den ersten Abend mit gutem georgischen Essen und leckerem Wein.