Armenien: grüne Berge, alte Klöster und trinkfeste Einheimische

 

 

 

Wir rollen also die letzten Kilometer zur Grenze und sind gespannt, was uns dort erwartet. Charlotte muss zu Fuß durch die Einreise und Frederik mit dem Fahrzeug einreisen. Zwar hatte Charlotte schon einiges Negatives über diese Grenze gelesen, jedoch kommt es ganz anders. Kaum haben wir uns an der Grenze getrennt, schon sind wir  auf der anderen Seite des Schlagbaums und müssen nur noch einige Abgaben für Straßennutzung etc. einzahlen. Dies war mit Abstand unser schnellster Grenzübergang. Wir sind gespannt, ob das noch gesteigert werden kann.

Dann folgt jedoch der nervige Teil: die obligatorische Autoversicherung organisieren. Natürlich laufen gleich hinter der Grenze die ersten “Makler” umher, die uns in ihre Büros locken möchten.  Nachdem wir aus dem ersten Büro wieder ohne Versicherung verschwinden, weil der Preis für uns zu hoch erscheint, wird im zweiten Büro - ein Stück weiter – der selbe Preis verlangt. Die knapp 30 Dollar entsprechen dem 3-fachen des von uns erwarteten Preises. Vielleicht haben wir uns bei den Vorbereitungen einfach einen falschen Preis notiert? Später erfahren wir, dass ein anderer Reisender für sein Motorrad fast genau so viel bezahlt hat. Somit scheinen wir doch nicht zuviel bezahlt zu haben.

Wir kaufen uns im Markt nebenan noch schnell ein paar Snacks und machen uns auf zu Iris B&B in Alaverdi. In der iOverlander App haben andere Reisende den Aufenthalt dort als „home away from home“ beschrieben. Sie haben absolut recht! Wir werden herzlich von Irina und Stephan empfangen. Die Beiden betreiben seit einigen Jahren dieses  B&B mit viel Herzblut und haben es somit geschafft sich etwas Eigenes aufzubauen. Wir dürfen den Landy vor dem Haus abstellen und die Duschen mitbenutzen. Das Frühstück und Abendessen sind hervorragend – es gibt selbst gemachten Käse, Marmeladen und armenische Hausmannskost.

Die Besonderheit in Alaverdi: es gibt seit einigen Jahren einen "English Club", der den Einheimischen kostenfreie Englischkurse anbietet. Die Fortgeschrittenen können als Guides ihre Sprachkenntnisse weiter verbessern und den Touristen die Region näher bringen. Für uns ist dieser Service kostenfrei. Die Guides werden aus dem Projekt finanziert, das eine Britin gestartet hat. Irina hat gute Kontakte und empfiehlt uns bei gutem Wetter die Wanderung von dem Haghpat Kloster zu dem Sanahin Kloster. Beide Klöster sind Weltkulturerbe. Wir genießen die Zeit in Alaverdi und das Essen gemeinsam mit einer polnischen und einer französischen Familie. So beginnt die Reise in diesem Land mit einem guten Gefühl!

 

Nach zwei Nächten verabschieden wir uns von Irina und Stephan. Wir besichtigen noch zwei weitere Klöster in der Nähe und treffen in Ardvi nochmals die polnische Familie. Die Beiden reisen mit ihren zwei Kindern in jeden Ferien in die entferntesten Länder. Wir quatschen uns fest und reden sicherlich eine Stunde über Armenien, andere Kulturen und das Reisen mit Kindern.

Wir fahren weiter nach Dilijan und suchen uns in der Nähe des Haghartsin Klosters einen schönen Stellplatz. Es gibt hier überall Picknickplätze, die zum Übernachten einladen. Nachts zelten nur wenige Einheimische hier, sodass wir ruhig schlafen können.

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