Iran - erste Eindrücke

 

Aus der Heimat kommen bereits die ersten Beschwerden. Langsam wird es Zeit, dass wir über unsere ersten Tage im Iran berichten. Und zugegebener Maßen waren wir tatsächlich etwas faul im Hinblick auf Blog und Instagram. Dabei ist hier schon einiges passiert:

Nachdem wir uns in Armenien nochmals ausgeruht und die wichtigsten Aufgaben erledigt haben, geht es nach dem Frühstück zur Grenze. Die Spannung steigt, denn irgendwie ist es doch das erste Land, was nicht mehr wie Europa ist. Die Abläufe an der armenischen Grenze sind keinesfalls logisch und wir müssen mehrmals nachfragen, um unseren Weg zu finden. Nach ca. einer Stunde haben wir es geschafft und rollen zu den iranischen Gebäuden.

An der iranischen Grenze läuft es recht strukturiert ab. Wir gehen zunächst gemeinsam zur Passkontrolle. Jetzt müssen wir nur noch den Landy einführen und dem Zöllner vorführen. Die Kontrolle des Zöllners ist vermutlich die geringste Kontrolle seit Beginn unserer Reise. Wir werden lediglich nach Alkohol gefragt. Der Hinweis von Frederik, dass wir unseren letzten Wein natürlich gestern Abend ausgetrunken haben, bringt auch den Zöllner zum Lachen. Das Carnet de Passage wird noch gestempelt und schon sind wir im Iran. Ging doch ganz einfach! Damit war die  Ausreise aus Armenien fast komplizierter, als die Einreise in den Iran.

Aber was nun? Vor lauter organisieren am Vortag, haben wir gar nicht so richtig besprochen, was wir eigentlich als erstes unternehmen möchten. Da wir viel schneller über die Grenze gekommen sind als erwartet, bleibt uns heute sogar noch Zeit etwas zu unternehmen. Wir tauschen ein bißchen Geld, kaufen Lebensmittel und machen uns auf den Weg nach Jolfa, der nächsten größeren Stadt. Die Straße folgt dem Grenzverlauf durch eine Schlucht und bietet die ersten grandiosen Aussichten. Jolfa liegt in der "Aras Free Zone" und wir wundern uns zuerst noch über die günstigen Preise für Import Artikel. Später erfahren wir, dass es im Iran einige derartige Zonen gibt, in denen keine zusätzlichen Abgaben auf ausländische Produkte anfallen. Wir beschließen zum armenischen Kloster St. Stephanos zu fahren. Das Kloster ist restauriert und selbst nach zwei Wochen Armenien absolut sehenswert. Der Tag neigt sich nun doch so langsam dem Ende zu und so suchen wir uns dort einen Stellplatz. An der Zufahrtsstraße des Klosters können wir auf eine Wiese fahren und uns ein paar Meter von der Straße entfernt hinstellen. Wir genießen den ersten Abend im Iran und eine ruhige Nacht.

 

Vom Kloster aus geht es über die Grenzstraße zurück nach Jolfa und wir biegen ins Landesinnere ab. Wir möchten nach Tabriz. Dort ist die übliche Anlaufstelle für Overlander ein kleinerer Park mit Toiletten und Duschen - das Ganze auch noch kostenfrei. Auf dem Weg werden wir aber bereits von einem jungen iranischen Paar zum Anhalten aufgefordert. Die Beiden zeigen uns den Weg zum Stellplatz und laden uns zum Picknick ein. Nach zwei Stunden müssen sie wieder zurück in die Arbeit und wir wollen am Nachmittag eine Runde durch den Basar schlendern. Wir nutzen die Chance wieder einige Vorräte aufzufüllen und fahren abends mit gefüllten Taschen zurück zum Stellplatz. Wir wundern uns noch, dass keine anderen Ausländer dort sind, als ein umgebauter Magirus angerollt kommt. Er gehört Rene und Kathleen, die mit ihren zwei Kindern unterwegs sind. Die vier kommen gerade aus den Emiraten und dem Oman zurück und beim Abendessen haben wir uns natürlich einiges zu erzählen.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen sind wir gerade dabei unseren Plan für den Tag zu schmieden, da grollt der hubraumstarke Diesel des Dodge Pick-Ups von Sven und Martina um die Ecke. Wie es dann so ist, quatscht man sich fest und der Tag vergeht wie im Flug. Wir bleiben also noch einen Tag in Tabriz. Statt Sightseeing gibt es Führungen durch unsere Fahrzeuge und Berichte über die gefahrenen Routen. Auch die bekannten Sperrgebiete gleichen wir auf unseren Karten ab, damit wir nicht unnötig in eines hineinfahren. Nach zwei Nächten in Tabriz verlassen wir die Stadt. Rene und Kathleen fahren wieder in die Werkstatt und Sven und Martina wollen in die Stadt.

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