Wir drehen um!

 

Nein, wir fahren natürlich nicht zurück nach Deutschland! Aber wir haben so ziemlich den östlichsten Punkt unserer Reise in China erreicht. Von Zhangjiajie geht es für uns zuerst ein Stück nach Süden. Die Altstadt von Fenghuang ist die nächste Sehenswürdigkeit auf unserem Plan und gefällt uns wirklich gut. Nach einigen Tagen in der Natur, haben wir auch wieder Nerven durch die kleinen Gassen der Stadt zu schlendern. Kleine Cafés laden zum Verweilen ein und liegen teils wunderschön in den alten Holzhäusern am Wasser. Wir drehen mit Daniel am späten Nachmittag - bei traumhaften Lichtverhältnissen - noch eine Runde durch die Gassen und versuchen die gute Stimmung im Bild festzuhalten. Am nächsten Vormittag geht es auch schon wieder weiter. Die bekannte Gegend am Fluss Li rund um Yangshuo wartet auf uns...

Etwas nördlich von Yangshuo finden wir am Fluss Li unseren ersten Stellplatz in der Natur seit einigen Wochen. Es gibt genügend Holz an unserem schönen Stellplatz gleich am Fluss und so genießen wir den Abend am Lagerfeuer. Da wir schon seit den ersten Tagen in China kein "richtiges Brot" finden, nutzen wir die Chance und backen zum ersten Mal im Dutch Oven unser eigenes Brot. Anfängerglück sollten wir es wohl nennen: das Brot aus Dinkelmehl und Dinkelhaferflocken ist eine Wucht! Einige unserer französischen Mitreisenden haben gute Butter im Kühlschrank, die den Brotgenuss vollkommen macht.

Jens hat uns für den nächsten Tag eine schöne Strecke entlang des Flusses herausgesucht, die wir mit ihm und einigen anderen aus der Gruppe ablaufen. Die Gegend  verzaubert mit ihren grün bewachsenen Bergen und kleinen Dörfern. Immer wieder tauchen Touristen auf, die die Region auf Fahrrädern erkunden. Das ist sehr zu empfehlen!

Für uns geht es aber weiter - direkt nach Yangshuo. Wir bleiben eine Nacht und schauen uns das von Touristen geprägte Treiben hier an, bevor wir uns dazu entschließen den Nationalpark an der Stadtgrenze zu erkunden. Der ganze Park wurde vor wenigen Monaten zur autofreien Zone (7-19 Uhr) erklärt. Da wir zum holländischen "Giggling Tree Guesthouse" in dem kleinen Örtchen Aishanmen wollen, mogeln wir uns durch eine kleine Nebenstraße in den Park. Frederik wird nicht enttäuscht, es gibt die ersten hervorragenden Fritten seit vielen Monaten! Fast alle Unterkünfte in der Gegend bieten Leihfahrräder an. Natürlich nutzen auch wir das Angebot und radeln auf teilweise schmalen Pfaden durch die traumhafte Landschaft. Hätten wir geahnt wie wunderschön es hier ist, wären wir vermutlich schon früher hierher gefahren. Dieses Fleckchen ist sicherlich einer der schönsten Orte unserer bisherigen China Reise!

Nach nur einer Nacht im Giggling Tree Guesthouse zwingt uns der Reiseplan schon wieder zur Weiterfahrt. Dabei haben hier bereits eine Nacht zusätzlich eingefügt, die wir noch aus dem weggelassenen Teil gut hatten. Von hieraus geht es nun endgültig wieder zurück in den Westen. Auf dem Weg von Yangshuo  nach Kunming liegen mindestens zwei alte Städte, die wir uns noch ansehen werden.

Wir brechen mit Manu, Albane und ihren Kindern rechtzeitig auf, damit wir in Sanjiang Zeit haben. Das Örtchen ist weniger spektakulär als erhofft und es beginnt zu regnen, kurz nachdem wir angekommen sind. Daher essen wir in einem netten Restaurant erstmal zu Mittag und schlendern dann eine kleine Runde durch die Gassen. Da es immer noch regnet, brechen wir am Nachmittag nochmal auf und fahren ungefähr die Hälfte des folgenden Streckenabschnitts. So haben wir am nächsten Tag etwas mehr Zeit. Wir bereuen bereits, dass wir wieder einmal bis in die hereinbrechende Dunkelheit unterwegs sind, als wir an einem steilen Pfad zum Flussufer hinab anhalten. Wir haben Glück, die improvisierte Fähranlegestelle  bietet sich hervorragend als Übernachtungsplatz an. Die Kinder verschwinden schnell in ihren Betten und wir genießen den ruhigen Stellplatz  noch mit einigen kalten Bieren, die wir im Dorf vorher ergattert haben. Auch am nächsten Morgen können wir unser Glück kaum fassen. Der tief über dem Flus hängende Neben ruft eine wunderbare Stimmung hervor. Die Stimmung lässt das Frühstück im Freien zum unerwarteten Genuss werden.

Von unserem Stellplatz aus ist es dann nicht mehr weit über die Landstraße zum alten Dorf Zhaoxing. Besser gesagt bis zu einem riesigen Parkplatz vor dem Park, der mehrere Dörfer der Dong-Minderheit umgibt. Wer möchte, kann natürlich wieder mit Elektro-Fahrzeugen chauffiert werden. Wir verzichten gerne und geben unseren faulen Körpern ein wenig Auslauf. Zhaoxing erreichen wir bereits nach ca. 45 Minuten. Das sehr touristische Dörfchen hat trotzdem seinen Charme bewahrt. Wir nutzen das große Angebot und genießen wieder unsere heiß geliebten Nudelsuppen. Anschließend schlendern wir noch eine kleine Runde durch das Dörfchen, bevor wir uns auf den Weg nach Tangan machen. Der ca. 6 Kilometer lange Pfad dorthin, führt durch Reisterrassen und weitere kleine Dörfer. Wir sind fast alleine unterwegs und genießen die traumhafte Wanderung mit grandiosen Ausblicken über die Reisfelder in die Berge. In Tangan gibt es übrigens ein sehr gutes Besucherzentrum, das mit Portraits, Videos und Informationstexten über die Dong-Minderheit informiert. Wir empfehlen jedem, sich die Zeit für den Fußweg zwischen den beiden Dörfern zu nehmen.

Zurück am Parkplatz, treffen wir Daniel und Jens wieder. Die Beiden haben bei unseren Autos auf uns gewartet und begleiten uns zum Abendessen. Das Parken über Nacht stört hier niemanden und ist es absolut ruhig. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Großmama (Freitag, 08 Dezember 2017 16:29)

    Euer selbst gebackenes Brot sieht köstlich aus und schmeckt auch sicher sehr gut.Auch im Bild sehen die kleinen Dörfer sehr schön aus.2.Advent,hier ist es nicht sehr kalt und es liegt kein Schnee.Es hat wohl schon einmal kräftig
    geschneit und der ist auch liegen geblieben ,aber am nächsten Tag war alles wieder weg.Das lässt auf weiße Weihnacht hoffen ! Trotz Sonne eine gute Aventszeit mit Kuss Großmama